An das Publikum

Das Gedicht “An das Publikum” ist von Kurt Tucholsky (1890-1935), er schrieb es 1931 unter seinem Pseudonym Theobald Tiger für “Die Weltbühne. Komplett auf Text-Log nachzulesen.

So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät,
immer weniger zu lesen steht?

Tucholsky fragt das Publikum, ob es wirklich so dumm sei, wie es alle behaupten, ob der Satz “Das Publikum will es so” wirklich war sei. Da findet sich auch der schöne Vers:

Jeder Filmfritze sagt: “Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!”

Das sind Sätze, die auch heute zu hören sind, mal in der Variante “Wir müssen die Leute da abholen, wo sie sind”. Jegliche Überforderung des Kunden ist zu vermeiden. Kurt Tucholsky schließt sein Gedicht dann auch mit den Worten, wenn das Publikum sich das gefallen lässt, dann “verdienst dus nicht besser.”

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Das dumme Leben

Das Gedicht von Hermann Hesse “Abend mit Doktor Ling” entstand 1926. Ein recht derbes Werk, das komplett bisher nicht im Netz zu finden ist. Es wird in diesem taz-Artikel ausführlicher zitiert.

Werwolfs Winterfreuden

Hans Carl Artmann (1921-2000) schrieb dieses schwarzlaunige Stück unter dem Titel “Wenn im Öflein’s Feuer kracht” als Teil einer Sammlung von Kinderreimen. Nachzulesen auf Planet Lyrik.

Tropfen leise

Der aus Hannover stammende Kurt Schwitters (1887-1948) ist Urheber dieses Gedichts, das mit “Frühe rundet Regen blau” betitelt ist und um 1919 entstand. Auf Planet Lyrik kann man es ganz nachlesen.

Arm, nicht reich

Die österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger (1936-2018) schrieb die Auszählreime, zu denen auch dieses boshafte Stück gehört. Das ganze Gedicht gibt’s auf Lyrikline.