Das dumme Leben

Das Gedicht von Hermann Hesse “Abend mit Doktor Ling” entstand 1926. Ein recht derbes Werk, das komplett bisher nicht im Netz zu finden ist. Es wird in diesem taz-Artikel ausführlicher zitiert.

Nein, wir wollen noch einen Liter saufen
Und uns eine Brissago kaufen,
Mehr bietet dieses dumme Leben nicht.

Das kann schon mal vorkommen, dass man vom eigenen Leben enttäuscht ist. Weil man selbst die Erwartungen nicht erfüllt hat oder weil andere versagt haben. Oder weil es irgendwann unausweichlich zu Ende sein wird. Den entstehenden Missmut standesgemäß mit reichlich Wein und einer guten Zigarre in einen vernebelten fernen Ort zu verweisen, zeugt von Haltung. Wohl dem, der einen Partner hat, der dann mitsäuft, eben jenen Dr Ling alias Dr. Lang, Hesses Psychotherapeuten.

Das Leben ist darum so beschissen
weil wir doch alle sterben müssen

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Hans Carl Artmann (1921-2000) schrieb dieses schwarzlaunige Stück unter dem Titel “Wenn im Öflein’s Feuer kracht” als Teil einer Sammlung von Kinderreimen. Nachzulesen auf Planet Lyrik.

Tropfen leise

Der aus Hannover stammende Kurt Schwitters (1887-1948) ist Urheber dieses Gedichts, das mit “Frühe rundet Regen blau” betitelt ist und um 1919 entstand. Auf Planet Lyrik kann man es ganz nachlesen.

Arm, nicht reich

Die österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger (1936-2018) schrieb die Auszählreime, zu denen auch dieses boshafte Stück gehört. Das ganze Gedicht gibt’s auf Lyrikline.

An das Publikum

Das Gedicht “An das Publikum” ist von Kurt Tucholsky (1890-1935), er schrieb es 1931 unter seinem Pseudonym Theobald Tiger für “Die Weltbühne. Komplett auf Text-Log nachzulesen.